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Geschichte des Orchesters

Das Orchester Sursee wurde vor gut 100 Jahren gegründet. Damals war es nicht möglich, Musik auf Knopfdruck rund um die Uhr in rauen Mengen abzurufen. Wer musizieren wollte, tat dies in eigener Regie. In vielen gut bürgerlichen Haushalten stand ein Klavier. Die Spieler anderer Instrumente trafen sich mit Freunden, organisierten Hauskonzerte oder fanden sich in einem Verein von Gleichgesinnten zusammen.

Das Musikleben von Sursee lag um die Jahrhundertwende von 1900 in der Hand eines einzigen Mannes: Musikdirektor Joseph Frei. Er war Lehrer, unterrichtete unzählige Schüler auf ihren Instrumenten, leitete den ganzen Kirchendienst, führte den Männerchor, engagierte sich beim Theater und war einer der wichtigsten Initiatoren für die Neugründung des Orchesters Sursee.

So war das Orchester seit den ersten Jahren auf ganz verschiedene Einsätze angelegt. Es trat selbstständig auf mit viel geachteten Konzerten und Serenaden, es half in der Kirche bei Gottesdiensten, es stellte die Musiker für die Operette und machte ganz selbstverständlich mit, wenn andere Vereine musikalische Unterstützung brauchten.

Dank dieser Vielfalt überlebte das Orchester auch turbulente Zeiten gut und steht heute auf solider Basis da. Das Orchester Willisau musste vor einigen Jahren seinen Betrieb einstellen. Einige ihrer Mitglieder von damals spielen heute in Sursee mit. Das gleiche Los traf Sempach. Das führte 2011 zur Fusion der beiden Orchester zum Orchester Sursee-Sempach.

Von den alten Aktivitäten wurde die Operette aufgegeben. Der zeitliche Aufwand wurde für Laien unzumutbar. Die Orchestermessen sind geblieben, ebenso das Zusammenwirken mit anderen Vereinen. Das Orchester hat seine Auftritte ein- bis zweimal jährlich mit ganz traditionellen Konzerten, ist aber immer auf der Suche nach anderen Möglichkeiten, um mit alternativen Programmen neue Publikumsschichten anzusprechen. Mit mehr Nachdruck als früher wird das Zusammenspiel mit Schülern und jungen Instrumentalisten gesucht und gefördert.

Neueren Datums sind auch die Konzessionen an das Vereinsleben der heutigen Zeit. Wer ein Konzert nicht mitmachen kann, wartet eine Runde und kommt dann wieder auf seinen angestammten Platz zurück. Wer neben dem üblichen Orchesterbetrieb in Kleinformationen mitspielen möchte, findet immer wieder Mitglieder, die sich für diesen Zweck gewinnen lassen.

Nicht zu vergessen sind die gesellschaftlichen Momente, die Kameradschaft, die Freundschaft. Das gehört zu einem gesunden Vereinsleben und fördert den Zusammenhang ebenso sehr wie das oft mühselige Proben auf ein hochgestecktes Ziel hin.

Hans Bucher (Ehrenmitglied), Mitglied seit 1968

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